Home News Freistellung nach Kündigung: Was ist zu beachten?

Freistellung bei Kündigung: Wie man sich richtig verhält?

Nach einer Kündigung durch den Arbeitgeber wird nicht selten eine Freistellung des Arbeitnehmers ausgesprochen. Oft erfolgt die Freistellung des Arbeitnehmers sogar zusammen mit der Kündigung oder in der Kündigungserklärung selbst. Durch eine entgeltliche Freistellung, wird der Arbeitnehmer von der Pflicht zur Arbeitsleistung entbunden, erhält aber weiterhin sein Gehalt. Es gibt aber verschiedene Arbeiten von Freistellungen, die unterschiedliche Rechtsfolgen haben. Darum soll es in diesem Artikel gehen.

stateDiagram-v2 Freistellung --> bezahlt Freistellung --> unbezahlt Freistellung --> widerruflich Freistellung --> unwiderruflich

Das Wichtigste vorab:

  • Freistellung kann widerruflich oder unwiderruflich erfolgen.
  • Eine unbezahlte Freistellung ist die absolute Ausnahme und nur sehr selten zulässig.
  • Während der (bezahlten) Freistellung besteht weiterhin ein Anspruch auf Gehalt.
  • Rechte und Pflichten wie Rückgabe von Dienstwagen oder Arbeitsmitteln sind zu beachten.
  • Eine anderweitige Tätigkeit während der Freistellung ist nur unter bestimmten Bedingungen zulässig.
  • Die Freistellung muss klar und eindeutig formuliert sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Der Arbeitgeber kann in der Regel unter Anrechnung von Urlaub und Überstunden nach einer Kündigung freistellen.

Was ist eine Freistellung und wie unterscheidet sie sich?

Freistellung nach Kündigung
Eine bezahlte Freistellung bedeutet, dass der Arbeitnehmer von seiner Pflicht zur Arbeitsleistung entbunden wird, während das Arbeitsverhältnis und die Entgeltzahlung fortbestehen. Die unbezahlte Freistellung erfolgt ohne Lohnfortzahlung und ist in der Regel nicht zulässig. Die wenigen Fälle dazu gibt es zum Beispiel bei fehlender Corona-Impfung während der Pandemie und der Beschäftigung in der Pflegebranche.

Möglichkeit der Freistellung?

Obwohl die meisten Arbeitnehmer eine Freistellung begrüßen würde, darf der Arbeitgeber nicht ohne Grund freistellen, da der Arbeitnehmer nicht nur eine Pflicht, sondern auch ein Recht auf Arbeit hat. Das Interesse des Arbeitgeber an der Freistellung von der Arbeit muss gegenüber dem Beschäftigungsinteresse des Arbeitnehmers überwiegen. Dies ist in der Regel nach einer ausgesprochenen Kündigung der Fall. Eine Ausnahme kann aber vorliegen, wenn ein sehr lange Kündigungsfrist vorliegt und z.B. der Arbeitnehmer in einer "schnelllebigen Branche" tätig ist.

Lohnfortzahlung

Der Arbeitnehmer bekommt also bei einer (normalen) Freistellung Geld und muss dafür nicht arbeiten.


Hinweis

Ob eine Freistellung widerruflich oder unwiderruflich ist, muss im Freistellungsschreiben klar definiert sein.

Begrifflichkeiten einfach ein Beispielen erklärt


Art der FreistellungFolgen
bezahlte FreistellungLohn ohne Arbeit
unbezahlte Freistellungkein Lohn und keine Arbeitspflicht
widerrufliche FreistellungLohn ohne Arbeit auf Widerruf
unwiderrufliche FreistellungLohn ohne Arbeit ohne Widerrufsmöglichkeit

widerruflich und unwiderruflich

Es gibt zwei Hauptarten der Freistellung: widerrufliche und unwiderrufliche Freistellung.

Widerrufliche Freistellung:

Der Arbeitgeber kann den Arbeitnehmer jederzeit zurück an den Arbeitsplatz rufen. Diese Art der Freistellung ist weniger verbindlich und bietet dem Arbeitgeber mehr Flexibilität.

Beispiel:

"Bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses stelle ich Sie hiermit widerruflich unter Fortzahlung der Vergütung von der Arbeitsleistung frei."

  • Konsequenz: Der Arbeitnehmer kann jederzeit für die Zukunft wieder zur Arbeit verpflichtet werden.

Unwiderrufliche Freistellung:

Hier wird der Arbeitnehmer endgültig von seinen Arbeitsverpflichtungen entbunden. Diese Freistellung wird häufig genutzt, um Resturlaub oder Überstunden abzubauen. Der Arbeitnehmer kann in diesem Zeitraum nicht mehr zur Arbeit zurückgerufen werden.

Beispiel:

"Bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses stelle ich Sie hiermit unwiderruflich unter Fortzahlung der Vergütung von der Arbeitsleistung frei."

  • Konsequenz: Der Arbeitnehmer kann sich sicher sein, dass er bis zum Ende des Freistellungszeitraum (hier Ende des Arbeitsverhältnisses) nicht mehr arbeiten muss.

keine Angabe über Wideruflichkeit?

Manchmal sind Arbeitgeber ungenau und stellen frei, ohne genau anzugeben, ob die Freistellung widerruflich oder unwiderruflich erfolgt. Die Rechtsprechung legt dann die entsprechende Erklärung aus und geht in der Regel von einer unwiderruflichen Freistellung aus, wenn der Arbeitgeber gleichzeitig erklärt, dass im Freistellungszeitraum Urlaub oder Überstunden angerechnet werden sollen.

Beispiel:

"Bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses stelle ich Sie hiermit unter Fortzahlung der Vergütung von der Arbeitsleistung frei. Im Freistellungszeitraum wird noch bestehender Urlaub bzw. noch bestehende Überstunden gewährt."

  • Konsequenz: Hier wird man in der Regel von einer unwiderruflichen Freistellung ausgehen, da ansonsten der Arbeitnehmer während seines Urlaubs damit rechnen müsste, dass der Arbeitgeber ihn zur Arbeitsleistung zurückruft.

  • Fazit: Die Rechtsprechung, wie zum Beispiel das Bundesarbeitsgericht, geht bei unklaren Freistellungserklärungen tendenziell von einer unwiderruflichen Freistellung aus, wenn diese mit der Anrechnung von Urlaubs- oder Überstundenansprüchen verbunden ist, um dem Arbeitnehmer Planungssicherheit zu geben.

Was ist, wenn nicht klar ist, ob die Freistellung bezahlt oder unbezahlt ist?

Für Arbeitnehmer ist oft nicht klar, ob nun die Freistellung bezahlt oder unbezahlt ist, da Arbeitgeber sich hier oft nicht genau ausdrücken.

Beispiel:

"Hiermit stelle ich Sie von der Arbeitsleistung ab sofort frei."

  • Konsequenz: Eine solche Erklärung kann nur so ausgelegt werden, dass eine bezahlte Freistellung vorliegt. Dies liegt daran, dass der Arbeitgeber das Risiko trägt, wenn er sich nicht genau ausdrückt. In der Regel wird man Erklärungen so auslegen, wie sie für den Arbeitnehmer am günstigsten sind, wenn Zweifel bestehen. Eine solche Erklärung ist also als bezahlte Freistellung zu sehen.

Heißt unwiderrliche Freistellung immer, dass der Urlaub weg ist?

Beispiel:

"Hiermit stelle ich Sie unwiderruflich unter Fortzahlung der Vergütung von Ihrer Arbeitsleistung bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses frei."

  • Konsequenz: Diese Freistellungserklärung kann nicht so verstanden werden, dass im Freistellungszeitraum Urlaub und Überstunden gewährt werden.Hier muss sich der Arbeitgeber klar genug ausdrücken. Zum Urlaub und zu den Überstunden schreibt er nichts, auch wenn der Arbeitgeber vielleicht denkt, dass mit einer bezahlten unwiderruflichen Freistellung immer der Urlaub und die Überstunden abgegolten sind, was nicht richtig ist. Die Urlaubsansprüche des Arbeitnehmers würden also weiterhin bestehen, wenn nicht explizit geregelt ist, dass der Arbeitnehmer Urlaub im Freistellungszeitraum hat.

Hinweis

Bei einer Freistellungserklärung muss sich der Arbeitgeber genau ausdrücken. Macht er dies nicht, geht dies zu seinen Lasten.

Rechte und Pflichten während der Freistellung

Die Rechte und Pflichten während der (bezahlten) Freistellung des Arbeitnehmers:

Bei einer bezahlten Freistellung muss der Arbeitgeber das vertraglich vereinbarte Gehalt weiterzahlen. Dies umfasst auch variable Bestandteile wie Boni oder Provisionen, sofern diese nicht ausdrücklich ausgeschlossen sind. Eine Arbeitspflicht des Arbeitnehmers besteht nicht.


für den ArbeitnehmerLohnanspruchBeschäftigungsanspruch des Arbeitnehmers
ArbeitnehmerJa, Anspruch auf Lohn.Nein, kein Anspruch auf Beschäftigung.
für den ArbeitgeberLohnzahlungspflichtArbeitspflicht des Arbeitnehmers
ArbeitgeberJa, Arbeitgeber muss den Lohn zahlen.Nein, so lange die Freistellung andauert.

Hinweis

Die bezahlte Freistellung ist der absolute Normalfall, auch wenn diese so nicht benannt ist.

Freistellung nach Kündigung und Krankmeldung

Wenn ein Arbeitnehmer während der Freistellung erkrankt und arbeitsunfähig wird, stellt sich die Frage, wie die Freistellungserklärung des Arbeitgeber nun wirkt.

Arbeitsunfähigkeit und Freistellungserklärung

Auch bei Arbeitsunfähigkeit bleibt der Anspruch auf Fortzahlung des Gehalts bestehen. Allerdings gelten hier die üblichen Regelungen zur Arbeitsunfähigkeit und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, also das Entgeltfortzahlungsgesetz. Der Arbeitnehmer muss die Arbeitsunfähigkeit unverzüglich anzeigen.

Urlaubsgewährung bei Krankheit

Die Freistellung selbst wird durch die Krankmeldung nicht automatisch beendet oder unterbrochen. Aber eine Urlaubsgewährung ist nicht mehr möglich, und zwar nicht mehr für den Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit, denn Urlaub und Krankheit schließen sich aus.

Hinweis

Die Urlaubsgewährung ist während einer Erkrankung / Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers nicht möglich.

Unbezahlte Freistellung zulässig?

Die unbezahlte Freistellung hat zur Folge, dass die Hauptleistungspflichten aus dem Arbeitsverhältnis ruhen. Das Arbeitsverhältnis selbst wird aber nicht beendet. Von daher wird die unbezahlte Freistellung oft auch als "ruhendes Arbeitsverhältnis" bezeichnet.

kein Lohnanspruch

Im Gegensatz zur bezahlten Freistellung erhält der Arbeitnehmer während der unbezahlten Freistellung kein Gehalt.

ruhendes Arbeitsverhältnis

Eine unbezahlte Freistellung ist möglich mit Zustimmung des Arbeitnehmers. Eine solche Zustimmung wird der Arbeitnehmer selten vornehmen.

BAG - Entscheidung zur Corona-Freistellung

Das Bundesarbeitsgericht hat jüngst mehrfach entschieden, dass es während der Corona-Pandemie von Seiten der Arbeitgeber zulässig war, Arbeitnehmer unbezahlt freizustellen, wenn diese in der Gesundheits- und Pflegebranche tätig waren und die entsprechende Corona-Impfung nicht nachgewiesen hatten. In diesen Fällen bestand faktisch ein Beschäftigungsverbot, da der Arbeitgeber solche Arbeitnehmer aufgrund gesetzlicher Vorgaben gar nicht mehr einsetzen durfte.

Diverse Arbeitgeber hatten daher Arbeitnehmer unbezahlt freigestellt, und das Bundesarbeitsgericht hat diese Freistellungen später bestätigt. Diese Urteile betonen, dass in Situationen, in denen ein gesetzliches Beschäftigungsverbot besteht, unbezahlte Freistellungen rechtlich zulässig sind, um die Vorgaben zu erfüllen und den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Diese Rechtsprechung verdeutlicht, dass in Ausnahmefällen wie der Corona-Pandemie, rechtliche Rahmenbedingungen existieren, die unbezahlte Freistellungen rechtfertigen können.

Es handelt sich dabei um folgende Entscheidungen

  • BAG, Urteil vom 19. Juni 2024 – 5 AZR 167/23
  • BAG, Urteil vom 19. Juni 2024 – 5 AZR 192/23

Hinweis

Eine unbezahlte Freistellung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber ist nur in sehr seltenen Fällen zulässig.

Neuer Job und Freistellung

Bei der Frage, ob während des Freistellungszeitraums ein neuer Job angetreten werden darf, muss man zwei Situationen unterscheiden:

  1. Nebentätigkeit während der Freistellung: Eine Nebentätigkeit im Freistellungszeitraum ist in der Regel zulässig. Diese Tätigkeit kann der Arbeitnehmer auch während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses ausüben, solange er seine Hauptarbeitspflichten erfüllt. Die gesetzlichen Voraussetzungen müssen jedoch erfüllt sein, insbesondere darf nicht gegen das Arbeitszeitgesetz verstoßen werden. Der Arbeitgeber muss grundsätzlich nicht der Nebentätigkeit zustimmen, da der Arbeitnehmer in seiner Freizeit anderen Tätigkeiten nachgehen kann, sofern er nicht gegen das arbeitsvertragliche Wettbewerbsverbot verstößt.

  2. Haupttätigkeit während der Freistellung: Während der Freistellungsphase darf der Arbeitnehmer in der Regel keine neue Haupttätigkeit bei einem anderen Arbeitgeber aufnehmen. Dies liegt daran, dass das bestehende Arbeitsverhältnis fortbesteht und der Arbeitnehmer weiterhin an die Pflichten des bestehenden Arbeitsvertrags gebunden ist. Selbst wenn im Arbeitsvertrag kein ausdrückliches Wettbewerbsverbot enthalten ist, darf der Arbeitnehmer nicht bei einem konkurrierenden Unternehmen arbeiten. Sollte der Arbeitnehmer dennoch während der unwiderruflichen Freistellung eine andere Tätigkeit aufnehmen, muss er sich den Zwischenverdienst auf seinen Arbeitslohn anrechnen lassen, sofern dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist.

  • Fazit:

In der Regel hat der Arbeitnehmer also keinen Vorteil davon, ein anderes Arbeitsverhältnis während der Freistellung anzutreten, da dies entweder zu Konflikten mit dem bestehenden Arbeitsvertrag führen kann oder der Verdienst angerechnet wird. Hier sollte zwingend eine Beratung durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht erfolgen.

Hinweis

Eine Nebentätigkeit ist auch während der Freistellungsphase möglich.

Freistellung: Diensthandy und Laptop sowie Firmenwagen - muss man diese sofort abgeben?

Ob ein Arbeitnehmer Diensthandy, Laptop oder Firmenwagen während der Freistellung behalten darf, hängt von den Vereinbarungen im Arbeitsvertrag und der Freistellungserklärung ab. In der Regel wird der Arbeitgeber die Rückgabe dieser Arbeitsmittel verlangen, insbesondere wenn sie nicht für private Zwecke genutzt werden dürfen.

Beratung notwendig

Ob dies aber tatsächlich zulässig ist, hängt jeweils vom Einzelfall ab und kann nicht pauschal gesagt werden. Für Dienstwagen gibt es in der Regel eine Dienstwagenvereinbarung. Aber auch hier überprüft die Rechtsprechung, ob die entsprechenden Klauseln wirksam sind.

Hinweis

Gerade bei der Rückgabe vom Firmeneigentum ist die Rechtslage nicht ganz so einfach. Hier sollte man sich anwaltlich beraten lassen.

§ 615 Bürgerliches Gesetzbuch

Gesetzestext § 615 BGB

§ 615 Vergütung bei Annahmeverzug und bei Betriebsrisiko

Kommt der Dienstberechtigte mit der Annahme der Dienste in Verzug, so kann der Verpflichtete für die infolge des Verzugs nicht geleisteten Dienste die vereinbarte Vergütung verlangen, ohne zur Nachleistung verpflichtet zu sein. Er muss sich jedoch den Wert desjenigen anrechnen lassen, was er infolge des Unterbleibens der Dienstleistung erspart oder durch anderweitige Verwendung seiner Dienste erwirbt oder zu erwerben böswillig unterlässt. Die Sätze 1 und 2 gelten entsprechend in den Fällen, in denen der Arbeitgeber das Risiko des Arbeitsausfalls trägt.

Aktuelle Rechtsprechung des BAG zur Freistellung bei Kündigung

Urteil BAG zur arbeitvertraglichen vereinbarten Kündigungsfrist

BAG, Urteil vom 25.08.2020 - 9 AZR 612/19

Der Arbeitgeber kann dem Arbeitnehmer Urlaub vorsorglich für den Fall gewähren, dass eine von ihm erklärte außerordentliche oder ordentliche Kündigung das Arbeitsverhältnis der Parteien nicht aufgelöst hat. Eine wirksame Freistellungserklärung für die Zeit nach Zugang der fristlosen Kündigung bzw. Ablauf der ordentlichen Kündigungsfrist liegt darin aber nur, wenn der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die Urlaubsvergütung vor Antritt des Urlaubs zahlt oder vorbehaltlos zusagt.

FAQ zur Kündigung wegen Krankheit in der Probezeit

Wie lange kann eine Freistellung dauern?

Die Dauer der Freistellung kann variieren und hängt von der Kündigungsfrist und den individuellen Vereinbarungen im Arbeitsvertrag ab. In der Regel erfolgt die Freistellung bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses.

Muss ich während der Freistellung erreichbar sein?

Bei einer widerruflichen Freistellung kann der Arbeitgeber verlangen, dass der Arbeitnehmer im Bereich des Zumutbaren erreichbar bleibt. Bei einer unwiderruflichen Freistellung besteht diese Pflicht nicht. Dies gilt erst recht während des Urlaubs.

Habe ich einen Anspruch auf eine Freistellung nach einer Kündigung?

Nein, der Arbeitnehmer muss auch nach einer (ordentlichen) Kündigung normal weiterarbeiten und hat keinen Anspruch auf Freistellung. Oft wird aber - bei einer Kündigungsschutzklage - eine Freistellung im Gütetermin ausgehandelt.

Kann ich während der Freistellung Urlaub nehmen?

Ja, der Arbeitgeber kann den Arbeitnehmer während der Freistellung zur Erfüllung von Urlaubsansprüchen freistellen. Dies muss jedoch ausdrücklich und unwiderruflich erklärt werden.

Darf ich während der Freistellung einen neuen Job annehmen?

Bei einer Nebentätigkeit ist dies möglich. Man solle sich hier aber anwaltlich beraten lassen, da dies stark vom Einzelfall abhängt.

Was passiert mit meinem Gehalt während der Freistellung?

Während der bezahlten Freistellung bleibt der Gehaltsanspruch bestehen. Bei unbezahlter Freistellung entfällt der Gehaltsanspruch. Eine unbezahlte Freistellung ist aber nur sehr selten möglich.