Kann man im Arbeitsvertrag auch einen Nettolohn vereinbaren?
Die Vertragsparteien sind grundsätzlich frei einen Nettolohn oder auch einen Bruttolohn (was ist üblich) zu vereinbaren.
Der Normalfall ist der, dass ein Bruttolohn vereinbart wird. Eine Nettolohnvereinbarung heißt aber nicht, dass der Arbeitgeber keine Sozialversicherungsabgaben für den Arbeitnehmer abführen muss.
Gibt es Vergütungsvereinbarungen im Arbeitsvertrag die unwirksam sind?
Wie bereits ausgeführt, ist eine Vergütung unter den gesetzlichen Mindestlohn unwirksam.
Wann ergibt sich der Arbeitslohn aus einem Tarifvertrag?
Die Höhe des Arbeitslohnes ergibt sich aus dem Tarifvertrag, wenn ein so genannter allgemeinverbindlicher Tarifvertrag, also ein Tarifvertrag, der für alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber einer bestimmten Branche gilt, anwendbar ist.
Eine andere Möglichkeit ist, dass der Arbeitgeber (und Arbeitnehmer) tarifgebunden ist.
Im Rahmen solcher Tarifverträge (meistens Lohntarifvertrag) existieren häufig auch Tarifverträge, die allgemeinverbindlich die Lohnhöhe festschreiben.
Trotzdem ist in fast allen Fällen trotzdem eine Regelung im Arbeitsvertrag vorhanden, die zumindest den aktuellen Arbeitslohn zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses angibt.
Muss der Arbeitgeber auf einen anwendbaren Tarifvertrag hinweisen?
Der Arbeitgeber muss nach dem Nachweisgesetz auf den Tarifvertrag verweisen.
Wenn er es sich macht, findet aber trotzdem der allgemeinverbindliche Tarifvertrag Anwendung.
Der TV findet Kraft der Allgemeinverbindlichkeitserklärung Anwendung auf das Arbeitsverhältnis, auch wenn im Arbeitsvertrag etwas völlig anderes steht.
Der Arbeitsvertrag ist gegenüber dem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in dieser Hinsicht nachrangig.
Dies führt zum Ergebnis, dass selbst wenn im Arbeitsvertrag ein untertariflicher Lohn vereinbart wurde, der Arbeitnehmer im Normalfall dann später den Arbeitslohn nach dem Tarifvertrag einklagen kann.
Was ist, wenn nur ein mündlicher Arbeitsvertrag vorliegt?
Auch bei mündlichen Arbeitsverträgen ist es so, dass das vereinbarte Arbeitsentgelt geschuldet wird.
Es ergeben sich nur Schwierigkeiten für den Arbeitsnehmer, da dieser nachweisen muss, dass eine bestimmte Vergütung geschuldet wurde.
Häufig bestreitet der Arbeitgeber auch überhaupt das Zustandekommen eines Arbeitsvertrages.
Zu beachten ist allerdings, dass der Arbeitgeber insoweit dokumentationspflichtig ist und verpflichtet ist, einen schriftlichen Arbeitsvertrag zu schließen.
Dies ergibt sich aus dem Nachweisgesetz.
Ist eine Vereinbarung über einen Schwarzarbeiterlohn wirksam?
Das Bundesarbeitsgericht steht regelmäßig auf den Standpunkt, dass eine solche Vereinbarung nicht zur Nichtigkeit des gesamten Arbeitsvertrages führt.
Soll die Abführung von Steuern und Beiträgen vereinbarungsgemäß teilweise unterbleiben, ist nur diese Abrede und nicht der gesamte Arbeitsvertrag unwirksam.
Was gilt, wenn keine Vergütung im Arbeitsvertrag geregelt wurde?
Zunächst gilt der Grundsatz nach § 612 Abs. 1 BGB, dass eine Vergütung dann vereinbart ist, wenn die Arbeitsleistung den Umständen nach nur gegen eine Vergütung zu erwarten ist.
Diese Regelung kommt auch dann zur Anwendung, wenn die ursprüngliche Vergütungsvereinbarung, zum Beispiel wegen des Verstoßes gegen ein gesetzliches Verbots unwirksam ist.
Abzugrenzen ist dies von so genannten Gefälligkeitsverhältnissen, zum Beispiel unter Nachbarn oder Freunden. Hier ist in der Regel keine Vergütung zu erwarten.
Beim Fehlen einer Vergütungsvereinbarung gilt nach § 612 Abs. 2 BGB in Bezug auf die Höhe der Vergütung die übliche Vergütung. Unter der üblichen Vergütung ist das Entgelt zu verstehen, dass am gleichen Ort, in gleicher oder vergleichbaren Branchen für gleiche oder vergleichbare Arbeit an den Arbeitnehmer gezahlt wird.
Nach herrschender Meinung ist dies im Regelfall die tarifliche Vergütung.
Was ist der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt?
Ein Verstoß gegen § 138 Abs. 2 BGB bzw. § 291 Abs. 1 Nr. 3 StGB (Lohnwucher) führt zur Sittenwidrigkeit einer zu niedrigen Lohnregelon im Arbeitsvertrag.
Kann ein Lohn sittenwidrig niedrig sein?
Ja, wenn dieser weniger als 2/3 der üblichen Vergütung beträgt.
Was ist ein Sachbezug als Lohn?
Die Vereinbarung eines Teils des Lohns als Sachbezug ist grundsätzlich möglich, wie eine Werkswohnung, ein Kfz, Deputate, Personarabatte und Darlehensgewährung
Was ist ein Leistungsentgelt bzw. Leistungslohn?
Beim Zeitentgelt oder oft auch Zeitlohn (Stundenlohn) wird die Vergütung nach Zeitabschnitten bemessen.
Was ist ein Zeitlohn bzw. ein Zeitentgelt?
Ja, bei einem Vergleich oder einer Klagerücknahme entfallen die Gerichtskosten.
Was ist eine übertarifliche Zulage?
Es handelt sich hierbei um Leistungen, durch die das tarifliche oder vertragliche geregelte Arbeitsentgelt aufgestockt werden, wie Anwesenheitsprämien, Fahrgeldzuschüsse und Entfernungszulagen.